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Wolkenhain

Unterüberschrift

Daten
Ort:Berlin Marzahn, Kienberg
Architekten:Kolb-Ripke Gesellschaft von Architekten mbH
Planungs- und Bauzeit:1. Preis WB 11/2013 – Fertigstellung 2017
Auftraggeber:Grün Berlin GmbH
Nutzung:Aussichtsgebäude / Restaurant
Baukosten:3.10mio €
Planungspartner:geskes.hack landschaftsarchitekten VIC Planen und Beraten GmbH, Potsdam

Beitrag:Tragwerksentwicklung, Ausführungsplanung und Erstellung des kompletten 3D-Modelles für Kolb-Ripke Architekten

Entwurf

Der Kienberg stellt das Zentrum und den Orientierungspunkt für das gesamte Areal der IGA dar. Er ist als stadträumliche Marke bedeutend. Mit 102m ü. NN eröffnen sich von ihm weite Panoramen von Marzahn-Hellersdorf, der Blick reicht sogar bis ins Berliner Zentrum. Knapp über den Wipfeln des Baumbestands schwebend, inszeniert der „Wolkenhain“ den freien Blick losgelöst von der vertrauten Wahrnehmung als weites Panorama über die Landschaft. Die „Wolke“ als Metapher stellt den Hintergrund für vielfältige Assoziationen aus, die den Kienberg in seiner Bedeutung auch inhaltlich überhöhen. Sie schafft zusammen mit dem Kienberg eine neue, weithin erkennbare Landmarke, die untrennbar mit dem Ort verbunden wird.

Konstruktion

Die „Wolke“ wird aus einem polygonalen Raumtragwerk aus Stahl gebildet, das mit einer weißen, transluzenten Membran aus silikonbeschichtetem Glasfasergewebe überzogen ist. Nachts kann sie von innen heraus dezent leuchten. Sie wird zu einem schwebenden Lichtobjekt, das eine besondere Atmosphäre über dem Kienberg schafft. In der Dämmerung bzw. in der Nacht können unterschiedliche Farbstimmungen erzeugt werden. Eine spezielle Steuerung ermöglicht die Ansteuerung aller 90 Anbauleuchten, die mit RGBW-LED´s bestückt sind.Die „Wolke“ ruht auf schlanken Stahlstützen, die unregelmäßig angeordnetsind, wie bei einem Baumhain, an den sie erinnern sollen. Zwei eng beieinander liegende Stützengruppen sind statisch wirksam durch Fachwerkverbände verbunden. Gemeinsam mit dem Aufzug bilden sie die horizontale Stabilisierung der „Wolke“. Der Aufzugsschacht erhält eine Verkleidung aus weißen Polykarbonat-Stegplatten als Wetterschutz.Unter dem Plateau, die Geländemodellierung nutzend, ist als Basisgebäude der Besucherservice mit Restaurant und Informationsbereich angeordnet. Eine Treppenanlage aus Gitterroststufen führt in wechselnden Richtungen auf die „Wolke“.

Eine besondere Herausforderung war die Planung des Raumtragwerks der „Wolke“. Hunderte von Rundrohrprofilen sind in 160 Knotenpunkten zusammengeführt und verschweißt worden. Das Raumtragwerk baut auf Dreiecken auf, die die unregelmäßige Form der „Wolke“ abbilden. Daraus resultieren Verbindungspunkte, die nie in gleichen Winkeln aufeinander stoßen. Um diese räumlich hoch komplexe Aufgabe gestalterisch und in der Ausführung zu bewältigen, wurde bereits beginnend im Vorentwurf das Projekt komplett in 3-D entwickelt und auch die Ausführungsplanung in 3-D übergeben.