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Gänstorbrücke Ulm

Unterüberschrift

Entwurf

Die bestehende Gänstorbrücke von Ulrich Finsterwalder ist eine der ersten Spannbetonbrücken Deutschlands. Sie spiegelt den Geist des „Wirtschaftswunders“, den Glauben an technische Lösungen, Zukunftsvertrauen durch Einsatz neuester Techniken und Materialien wider. Sie ist inzwischen so baufällig geworden, dass eine Instandsetzung unmöglich ist. Der Entwurf für die neue Gänstorbrücke nimmt konzeptionelle und formale Elemente der „Finsterwalderbrücke“ auf und übersetzt sie entsprechend den veränderten Anforderungen in einen neuen Entwurf.

Daten
Ort: Dounauquerung Ulm / Neu-Ulm
Architekten:Kolb-Ripke Gesellschaft von Architekten mbH
Planungs- und Bauzeit:1. Preis WB 02/2020
Auftraggeber:Stadt Ulm
Nutzung:Straßenbrücke
Baukosten:ca. 32mio €
Planungspartner:Klähne BUNG Ingenieure BUNG AG
Beitrag: Leitung des Wettbewerbs Projektleitung Objektplanung LP 1-5

Konstruktion

Die neue Brücke sieht einen plastisch ausformulierten und in einem extrem flachen Bogen geführten Stahlhohlkasten vor – ein „zurückhaltender aber sehr eleganter Brückenentwurf“ wie die Jury geurteilt hat. Das Tragsystem des eingespannten Rahmens wird übernommen und die Durchfahrtshöhen für Radfahrer durch eine größere Schlankheit am Widerlagerverbessert. Auch die noch vorhandenen Widerlager-/Bastionswände der 1. Gänstorbrücke von 1912 werden beibehalten. Mit diesen Ansätzen, bauliche Relikte, Übernahme der Konstruktionsgedanken und innovativem Ingenieurgeist wird ein neues Brückenbauwerk geschaffen, das Ort und Geschichte nicht negiert, sondern fortschreibt.

Der Abbruch der Gänstorbrücke stellt eine der größten Herausforderungen dar. Während des Abbruchs des Bestandsbauwerkes ist ein zweispuriger Verkehr aufrechtzuerhalten.Dies bedeutet, dass immer ein Überbau in Nutzung bleiben wird (sowohl Bestandsbauwerk und Ersatzneubau bestehen aus zwei Überbauten). Aus diesem Grund wird zunächst der westliche Überbau abgebrochen und dessen Ersatzneubau errichtet. In dieser Zeit bleibt der unterstromige, östliche Überbau in Nutzung. Anschließend wird der Verkehr auf den Ersatzneubau umgelegt und es erfolgt der Abbruch des verbleibenden Bestandsüberbaus und die Errichtung des östlichen Ersatzneubaus.